Verbundener Atem
Verbundenes Atmen

Warum diese zwei Überschriften? Ganz ehrlich? Weil ich gerne in den Suchmaschinen gefunden werden möchte und beide Begriffe oft gesucht werden.

Eigentlich kann man die Begriffe "verbundener Atem" und "verbundenes Atmen" synonym verwenden. Ich unterscheide ein klein wenig zwischen der rein körperlichen Technik und den seelisch, geistigen, tiefen Erlebnissen, die Du beim verbundenen Atmen erleben kannst. Und wenn Du nur wenig Zeit hast, empfehle ich Dir dringend, zumindest das zweite Kapitel zu lesen, da geht es genau um diese wunderbaren Erfahrungen, die eigentlich unbeschreibbar sind.

So, jetzt geht's aber los:

Wie funktioniert das verbundene Atmen "rein technisch"? Du liegst entspannt auf einer Unterlage, hörst Musik, ich sage ab und zu etwas und Du verbindest Deinen Atem. Klingt ja erstmal unspektakulär. Was heißt das nun genau und was heißt "Du verbindest Deinen Atem"?

Wenn Du einmal Dein Atmen genau beobachtest, wirst Du feststellen, dass Du zwischen Einatmen und Ausatmen (und umgekehrt) immer eine winzige Pause machst. Diese Pause wegzulassen, darum geht es. Zu Beginn der Atemsitzung wirst Du Dich noch darauf konzentrieren müssen. Du atmest tiefer, fester, runder und lässt vor allem die Pause weg. Irgendwann, spätestens, wenn die Seelenbilder kommen, geschieht dieses Atmen automatisch. Auch dient viel von dem, was ich während dieser Sitzung sage, Dein verbundenes Atmen zu unterstützen.

Die Musik, die Du beim verbundenen Atmen hörst, ist ganz gezielt der Dynamik des Prozesses Deiner Sitzung angepasst. Allein das, zuerst bewusste, später unbewusste, Hören der Musik ermöglicht es Dir viel schneller und wirkungsvoller Deine noch kreiselnden Tagesgeschäftbilder und -Gedanken loszulassen, ins verbundene Atmen und damit zu Deinen Seelenbildern zu kommen.

Rein physikalisch sorgst Du mit dieser Atemtechnik für eine höhere Sauerstoffsättigung in Deinem Blut und in Deinem Gehirn. Dies löst Grenzen und Schranken zwischen Gehirn und Unbewusstem. Man kann sagen (das ist aber keine medizinische Erklärung), dass der Energieüberschuss des physischen Gehirns ins Psychische, Seelische, Geistige schwappt. Damit aktivierst Du das unerschöpfliche Potential des Unbewussten, machst es erlebbar, holst es somit also aus dem Schatten.

Manchmal nimmt man sich vor einer Atemsitzung vor, ein vermeintlich ganz drängendes Thema zu bearbeiten. Und dann kommt plötzlich etwas ganz Anderes. Es kommt einfach immer das, was die Seele am meisten bedrängt. Atemsitzungen sind oft, aber nicht immer, schön. Sie sind aber immer wegweisend und tief befreiend.

Und bevor Du nun weiterliest, empfehle ich Dir eine kleine

"Minimeditation"

Schließe einmal die Augen für zwei Minuten,
lass ein Lächeln kommen,
betrachte ausschließlich das Wort "Befreiung"
und was es für Dich WIRKlich bedeutet.

Verbundenes Atmen

Doch nun zu der anderen Verbundenheit beim verbundenen Atmen. Denken wir zuerst einmal über das Atmen an sich nach. Welch große Bedeutung es für uns hat und wie selbstverständlich es erlebt wird. Du beginnst Dein Leben mit dem ersten Atemzug und Du beendest es mit dem letzten. In dem Moment an, als Du die wohlbehütete Einheit mit Deiner Mutter verlassen hast und diesen ersten Atemzug gemacht hast, warst Du in der Polarität. Ein- und Ausatmen sind ein schönes Beispiel dafür, es geht nicht gleichzeitig. Beim Einatmen nimmst Du aktiv Energie (in Form von Sauerstoff) aus der Luft auf, um gleich danach beim Ausatmen die verbrauchte Luft herauszulassen, damit sie sich mit neuer Energie anreichern kann. Wo kommt diese Energie her?

Bevor wir uns der Frage widmen, lass uns doch einmal kurz dem Wort "Atem" zuwenden. Tun wir einmal ganz gelehrt und schauen im Lateinischen nach. Der Atem - Spirare, der Geist - Spiritus. Im deutschen findet sich dies im Wort Inspirieren. Ist das nicht ein schönes Bild? Der Atem inspiriert Dich, haucht Dir Geist ein.

Als Nächstes schauen wir das griechische Wort Psyche an. Ursprünglich bedeutet es Atem, Hauch, Windhauch, aber auch Seele. Na, ob die alten Griechen da schon mehr wussten, als wir heute?

Gehen wir nach Indien. Ganz sicher ist Dir Mahatma Gandhi ein Begriff. Selbst meine Rechtschreibkorrektur motzt nicht, während ich den Namen schreibe. Eigentlich hieß er Mohandas Karamchand Gandhi. Den Namen Mahatma hat man ihm aus Respekt und Ehrfurcht gegeben. Mahatma ist im Indischen ein Begriff für Menschen, die eine Vollendung erreicht haben. Übersetzt heißt Mahatma sowohl die große Seele, wie auch der große Atem. Muss ich mehr sagen (okay - schreiben)?

Wenn wir nun diese Wortbedeutungen auf uns wirken lassen, ist eines ganz klar. Schon seit Urzeiten war den Menschen der Zusammenhang, die Verbundenheit des Atems mit der Seele, dem Geist bekannt. Und genau diese Verbindung zwischen Atem, Seele und Geist stellen wir beim verbundenen Atmen wieder her. Viel mehr: Wir geben der Sprache der Seele den Raum, den sie so dringend braucht. Wir schalten das sonst so dominierende logisch, analytische Denken aus und erfahren durch die Seelenbilder beim verbundenen Atmen unsere tiefe innere WIRKlichkeit.

Verbunden mit der Seele, dem Geist, dem Unbewussten

Mit dem verbundenen Atem verbinden wir uns in der Sitzung also mit der Seele, mit dem Unbewussten. Wir atmen über unsere Ich-Grenze hinaus und entdecken, wie viel mehr uns ausmacht.

Lass uns jetzt einmal darüber nachdenken, woher die Luft kommt, die wir atmen. Wer oder was erzeugt die Energie, die uns leben lässt? Es ist die Natur. Es sind die Pflanzen, die Blumen, Gräser, Sträucher und vor allem die Bäume, die uns leben lassen. Die den verbrauchten Kohlenstoff in der Photosynthese wieder in Sauerstoff (Energie) umwandeln. Und was ist dafür notwendig? Das Licht, das von oben kommt, das Licht, das die Natur beseelt. Schau einfach mal, wie dieser Satz auf Dich wirkt. Und spüre dann einmal in die Verbundenheit Deines Atems in das Große und Ganze hinein. Genau das machst Du in einer Atemsitzung. Du verbindest Dich mit dem Großen und Ganzen und vielleicht verspürst Du sogar das große Erlebnis der Einheit.

Das ist das eigentliche und große Ziel des verbundenen Atmens.